Die Teilnehmer diskutierten unter Moderation von Mathias Nippgen-van Dijk drei Themenblöcke. Im ersten Block ging es um die Auswirkungen der Pandemie-Verordnung auf die aktuelle wirtschaftliche Situation. Hier zeigten die Teilnehmer zwar unterschiedliche Perspektiven auf, jedoch war die Gesamttendenz eindeutig negativ. Bei vielen Anbietern „liegen die Nerven blank“. Wer das Glück hat sein Geschäft aufmachen zu dürfen, sieht sich mit einer erschreckend leeren Innenstadt konfrontiert. Auf der Kundenseite zeigt sich Zurückhaltung. Viele halten sich aus Angst vor der Ansteckung bei Ihren Einkäufen sehr zurück. Nur ein Bruchteil des Umsatzes könne durch Bestellung und Abholung von Waren erzielt werden. Autohändler können nur den Werkstattbetrieb offen halten, der Verkauf von Fahrzeugen ist quasi eingestellt. Die Schmuckhändler leiden unter dem ausgefallenen Weihnachtsgeschäft. Aktuell könne man nur dagegen halten, indem man im Rahmen der geltenden Regelungen mit Angeboten wie Lieferdienste in der Gastronomie „Flagge zeigt“ und neue Ideen ausprobiere.

Die angekündigten Überbrückungszahlungen kommen nur schleppend bei den Unternehmen an. Zusätzlich öffnet sich durch die Pandemie-Verordnung die Schere zwischen dem stationären und dem online Handel immer weiter.

Im zweiten Themenblock wurde diskutiert, welche Maßnahmen von Seiten der Stadt Idstein bei Ende des Lockdowns hilfreich sein könnten. Von der Stadt werden Unterstützungsmaßnahmen erwartet:

  • Die Parkgebühren in den Idsteiner Parkhäusern für die ersten zwei Stunden sollten bis zum 30. Juni 2021 ausgesetzt bleiben.
  • Bei den Gebühren für die Außenbewirtschaftung sollte die reduzierte Regelung des letzten Jahres beibehalten werden.
  • Der Online-Marktplatz „Idstein Liebe“ sollte zügig zu einer Onlinehandelsplattform weiterentwickelt werden.

Die Teilnehmer bestätigten einhellig, dass alle Anfragen bei der Stadtverwaltung bisher gut und unkompliziert geregelt wurden und die Zusammenarbeit gut funktioniere.

Einen Blick in die Zukunft richteten die Teilnehmer bei der Diskussion von CDU-Ideen wie den Einsatz eines Stadtentwicklers und die Weiterentwicklung des Onlinehandels sowie „click-and-collect“. Bei letzterem verwiesen die Teilnehmer darauf, das „Idstein Liebe“ bereits gut funktioniere und entsprechend einer solchen Onlinehandelsplattform weiterentwickelt werden solle.

Breiter wurde der Einsatz eines Stadtentwicklers, seine Qualifikation, seine Ansiedlung und sein Aufgabenspektrum diskutiert. Die Einrichtung dieser Funktion wurde grundsätzlich begrüßt. Herausforderungen sah man allerdings bei Qualifikation und Entlohnung. Es sollte sich auf jeden Fall um einen Angestellten in der Verwaltung der Stadt handeln.

Beim Aufgabenspektrum soll die Wirtschaft maßgeblich eingebunden werden. Aus Diskussionen in der Vergangenheit könne hier sehr viel vorhandenes Wissen eingebracht werden. Wichtig sei allerdings die volle Rückendeckung der Stadtverwaltung, damit sich der Stadtentwickler auch in so heikle Themen wie zum Beispiel die Moderation von Mietpreisdiskussionen bei Gewerbeflächen zwischen Vermieter und potentiellem Mieter einschalten könne. Ein wichtiges Aufgabengebiet ist die Tourismusförderung. Idstein ist bereits ein attraktives Ziel für den Tagestourismus. Sie muss aber auch für längere Aufenthalte attraktiv werden. Dabei spielen das Tournesol Bad, aber auch der Limes eine wichtige Rolle.

Es bleibt als Fazit festzuhalten, dass die Idsteiner Wirtschaft aktuell vor großen Herausforderungen in der Pandemie stehe. Dennoch haben die Planungen für die Zeit nach dem strengen Lockdown bereits begonnen. Hier ist die Unterstützung der Stadt und der Politik gefragt. Damit diese zielgerichtet umgesetzt werden kann vereinbarten die Teilnehmer die Diskussion von konkreten Maßnahmen nach der Kommunalwahl im März fortzusetzen.

Autor: Peter Klingseisen

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