„Eine IT-Planung für Schulen, auf den Niveau eines Hausanschlusses (also teilweise deutlich weniger als 50 Mbit/s) ist ein Witz, wenn Schulen mindestens zwischen 100Mbit/s und 500Mbit/s benötigen, um einen einigermaßen qualifizierten Unterricht über das Internet anzubieten.“ Stellt Ralf Schoo fest, Kandidat der CDU für die Stadtverordnetenversammlung. Weiter sagt er: „Es reicht nicht, eine Schule mit Glasfaserkabel anzubinden, wenn der Provider (u.a. die Telekom) nicht in der Lage ist, auch eine entsprechende Leistung zu liefern. Hier zeigt sich, dass es im Kreishaus keine ganzheitliche Planung gibt, sondern Flickschusterei anscheinend Standard ist.“

Die Idsteiner Schüler und Lehrer können vom Schuldezernenten zumindest erwarten, dass er seine ausstehenden „Schul“-Arbeiten nun zügig und professionell erledigt. Was nötig ist, war beiden Beteiligten schon frühzeitig bekannt und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Der Anschluss der Schulen an das Internet ist hierbei nur eine der Aufgaben, die sträflich vernachlässigt wurde. Der Ausbau der Schul-Infrastruktur mit WLAN, Endgeräten und entsprechenden Lehrer-Arbeitsplätzen sowie datenschutzkonformer Software darf hier nicht weiter verzögert werden.

Nicht nur Schüler und Lehrer beklagen sich schon seit langem, dass die vorhandene Infrastruktur in keiner Weise in der Lage ist, anspruchsvollen Unterricht zu gewährleisten. Auch die mittelständische Wirtschaft im Rheingau leidet schon seit langem an der Untätigkeit des Kreises, den zeitgemäßen Ausbau der Internetzugänge im Rheingau-Taunus-Kreis auf den erforderlichen Standard zu bringen. Gerade jetzt im Lockdown zeigen sich die Schwächen deutlich. Für den Vorsitzenden der CDU, Mathias Nippgen-van Dijk, ist das Versagen auf ganzer Linie: „Gemeinsam mit Eltern im Homeoffice und Schülern im Homeschooling baden jetzt im zweiten Lockdown Schulen, Unternehmen und Behörden die Untätigkeit des Landrats und des Schuldezernenten in Sachen Digitalisierung aus.“

In der mittelständischen Wirtschaft gäbe es ausreichend fachkompetente Unternehmen, um die digitale Ausstattung und Internetverbindungen in den Schulen zeitnah, kompetent und kostengünstig bereitzustellen und zu administrieren. Mangelnde Eigeninitiative und Kompetenz der Zuständigen ist das Problem. Die Schuldzuweisung auf andere macht deutlich, dass der Kreis keinerlei Kompetenz in diesem Bereich hat. Ein Manko für das jetzt alle Bürger quasi haften müssen.

Auf folgende schon gestellte Forderungen verweist die CDU Idstein:

  • Internetanbindung an allen Schulen nach technisch aktuellem Standard und Anforderungen der Schule.
  • IT-Administratoren aus der Wirtschaft zur Pflege der digitalen Infrastruktur, um Lehrkräfte von technischen Aufgaben zu entlasten. Nur damit kann eine nahezu perfekte Lernumgebung erzeugt werden und die anerkannten Standards der Wirtschaft auch in der Schule Einzug halten.
  • Leistungsstarkes WLAN in der Schule, um Schülern das Arbeiten mit PC‘s und Tablets auch im täglichen Unterricht zu ermöglichen.
  • Schaffung von „Lernräumen“ an den Schulen, in denen Kinder selbstständig bzw. mit Betreuung den Unterrichtsstoff nach- bzw. vorarbeiten können.
  • Sicherstellen, dass schulisches Internet virenfrei und jugendschutzkonform ist.
  • Förderung durch unterstützende Angebote (Unterrichtsangebote am Nachmittag) oder auch Vertiefungsunterricht über Schulplattformen, z.B. Moodle, um die Kinder zu fördern, die Nachholbedarf haben.
  • Vernetzung der technischen Ausrüstung in den Schulen zur Unterstützung der Schulleitung und der Lehrkräfte.

Autor: Ralf Schoo

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