festzustellen zu Beförderungsverweigerungen kommt, Haltepunkte nicht angefahren werden und vom Busunternehmen die Unkenntnis vieler Fahrgäste schlichtweg ignoriert wird, kann mit Anfangsschwierigkeiten nicht entschuldigt werden. Das Busunternehmen musste damit rechnen und in geeigneter Weise vorbereitet sein. Gerade mit Blick auf das Verweigern von Mitnahmen bei Barzahlern sei das Unternehmen an seine gesetzliche Beförderungspflicht erinnert, auch wenn die „Allgemeinen Beförderungsbedingungen“ auch andere als Bargeldzahlungen zulassen. In diesen Fällen wäre eine Mitnahme in einer Übergangsfrist aus Kulanz durchaus akzeptabel, vielleicht verbunden mit der Übergabe eines Infoblattes, wie es funktioniert und mit den notwendigen und erreichbaren Auskunftsstellen.

Auch hier zeigt sich der Grundsatz, dass die Schaffung guter Angebotsbedingungen eine Bringschuld des Anbieters und keine Holschuld der Nachfrage ist. Alles in allem schadet ein solcher Auftakt der langfristigen Akzeptanz des Öffentlichen Nahverkehrs als Alternative zum Auto. Mit zu diesen Schwierigkeiten beigetragen hat sicher auch die überstürzte und schlecht vorbereitete Beschlussfassung und Umsetzung zu diesem modernen Nahverkehrskonzept. Unterschätzt wurde sicher auch die fast ausschließlich digital mögliche Teilhabe, die doch gerade auch viele nahverkehrsaffine Nachfragegruppen ausschließt oder deren Teilnahme zumindest erschwert. Auch zeigt sich, dass Konzepte, die andernorts wie EMIL in Taunusstein gut funktionieren, weitgehend 1:1 in einer Stadt mit einer anderen Struktur schwierig umgesetzt werden können.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Peter Niere erinnert dringlich daran, dass „es jetzt wichtig ist, zügig den von der CDU vorgeschlagenen und von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Fahrgastbeirat einzurichten, um Fahrgastnähe und Attraktivität für den „On Demand-Verkehr“ herzustellen.“ Nicht zuletzt aus diesen Gründen habe die CDU Idstein eine Anfrage für die nächste Stadtverordnetenversammlung vorbereitet, um an diese Dringlichkeit und eine zügige Umsetzung zu erinnern.
Dies alles, aber auch bereits jetzt zutage tretende systemische Mängel, wie z.B. der ungenügende Anschluss der beiden Stadtbuslinien in den Pendlerzeiten an die Züge nach Frankfurt zeigen, wie notwendig ein Gremium wie der von der CDU Idstein vorgeschlagene Fahrgastbeirat ist.

Autor: Peter Niere

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