Die Hessische Straßenbauverwaltung und die Bahn AG haben Verhandlungen über eine nach dem Eisenbahnförderungsgesetz notwendige gemeinsame Finanzierung und Umsetzung aufgenommen. Als Bautermin wurde schon das Jahr 2025 genannt.

Wie nun auf Nachfrage des Ortsverbandes der CDU Wörsdorf bekannt wurde, werde es wahrscheinlich nicht zu einem Ausbau kommen. Wie verlautet wurde, habe die zuständige Behörde für Denkmalschutz im Rahmen der notwendigen Abstimmungsverfahren erhebliche Bedenken geltend gemacht und wohl Auflagen gefordert, die den finanziellen Rahmen für diese Sanierung und Erweiterung gesprengt hätten. Deshalb seien die gemeinsamen Planungsarbeiten von Bahn AG und Hessen Mobil eingestellt worden.

Der Ortsverband der CDU Wörsdorf, der seit Jahren den Ausbau oder Neubau gefordert hat, ist über diese Entwicklung entsetzt.

Die Landesstraße L 3277 zwischen Wörsdorf und Wallrabenstein ist die einzige Verbindung der Stadt Idstein mit Hünstetten und den dort nachgelagerten Gemeinden. Sie verknüpft direkt und mit vertretbarem Aufwand diese beiden Wirtschaftsräume, stellt den umfangreichen Schulbus- und Schülerverkehr sicher und trägt zudem auch Verkehre nach Bad Camberg (Süd) und Würges. Der über hundert Jahre alte Bahntunnel in Wörsdorf stellt dort jedoch einen Engpass dar, der die Leistungsfähigkeit dieser Verbindung mehr als einschränkt, sanierungsbedürftig ist und aufgrund seiner geringen Breite zudem ein erhebliches Sicherheitsrisiko insbesondere für Fußgänger und Radfahrer ist. Er ist ein Anachronismus im Straßennetz des Idsteiner Landes und stellt zudem einen erheblichen Standortnachteil dar.

Nach Auffassung der CDU Wörsdorf ist es auch eine Zukunftsfrage für unser Land und auch für den Rheingau-Taunus-Kreis und die Stadt Idstein, dass die weithin unbestritten vorhandenen Investitionslücken in der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur geschlossen werden müssten. Gemeinhin werde darunter das Fernstraßennetz diskutiert, aber für uns Idsteiner und den Untertaunus ist ein sicheres und leistungsfähiges Landesstraßennetz vor Ort mindestens genauso wichtig und ein Rückgrat für die Erschließung in der Fläche. Die angekündigte deutliche Anhebung der Landesstraßenbaumittel im hessischen Haushalt 2022 biete genügend Spielräume, dieses Nadelöhr im Idsteiner Land zu schließen. Wenn es zu keiner Tunnelerweiterung kommen sollte, müssten schleunigst Alternativen geplant und umgesetzt werden. Dies werde die Wörsdorfer CDU von der Hessischen Straßenbauverwaltung und den zuständigen politischen Gremien in geeigneter Form einfordern.

Peter Niere, stv. Vorsitzender der CDU Wörsdorf, dazu: „Denkmalschutz ist eine wichtige Sache, denn wer seine Geschichte nicht kennt, kann nur schwer Zukunft gestalten. Andererseits muss bei den Abwägungsprozessen auch den Bedürfnissen der Bevölkerung an einer sicheren Verkehrsabwicklung zu Fuß, mit dem Rad und dem Auto Rechnung getragen werden. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um eine zentrale Verbindung handelt mit kaum einer Alternative, die im Übrigen wesentlich auch für Schülerverkehre zur Verfügung stehen muss.“

Autor: Peter Niere

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