Ortsvorsteher Horst Urban, an den sie ein besonderes Grußwort richtete. Seit 1968, also seit nunmehr 50 Jahren, sei er ehrenamtlich in den politischen Gremien Wörsdorfs und Idsteins politisch für die Interessen der Wörsdorfer Bürger mit großem Erfolg eingetreten. Die positive Entwicklung Wörsdorfs sei auch seinem Engagement zuzurechnen und dafür danke die Wörsdorfer CDU ihm. Diesem Dank schlossen sich auch Bürgermeister und Landrat an.
Generalthema war diesmal die mittel- und langfristige Entwicklungsperspektive von Wörsdorf. Wie wird die Entwicklung bei Wohnen, Gewerbe, Kultur- und Freizeitangebot sein, wird die vorhandene Infrastruktur dafür ausreichen, was muss sich ändern? Über diese Fragen hat die CDU Wörsdorf mit Wörsdorfer Bürgern diskutiert und Ideen und mögliche Lösungsansätze vorgestellt. Bürgermeister Christian Herfurth und der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises begleiteten diese Diskussion und stellten sich ebenso mit Beiträgen zu den wichtigsten Fragen Wörsdorfer Zukunftsperspektiven.
Unter der bewährten Moderation des Idsteiner Stadtverordnetenvorstehers Thomas Zarda wurden bemerkenswerte Vorschläge vorgetragen für eine gesicherte Zukunft des größten Idsteiner Stadtteiles als attraktiver Wohnstandort genauso wie als erfolgreicher Wirtschaftsstandort, immerhin sind heute rund 120 Betriebe mit rund 320 Arbeitsplätzen zu finden. Eingeleitet wurden die Diskussionsrunden mit anschaulichen Vorträgen von Peter Niere, Mitglied des Ortsbeirates, sowie Dr. Herbert Koch, stv. Landrat des Rheingau-Taunus Kreises, beide seit mehr als 30 Jahren Bürger Wörsdorfs. Zum einen wurde von Peter Niere die Historie der Diskussion um eine notwendige Ortsumgehung, die seinerzeitigen Fehler und die wesentlichen Hürden für deren Realisierung erinnert und zugleich ein bemerkenswerter Vorschlag für eine völlig neue Lösung, nämlich einen weiteren Autobahnanschluss mit Anschluss an die Umgehung Bad Camberg der B 8 erläutert sowie weitere Entlastungsstrategien zur Diskussion gestellt. Gerade die B 8 werde zwischen Limburg und Waldems-Esch hochattraktiv ausgebaut mit der Folge drohender zusätzlicher Verkehre Richtung Autobahn. Und diese werden insbesondere Wallrabenstein, Wörsdorf und Walsdorf erheblich belasten. Eine direkte Verbindung B 8 und Autobahn könne eine Lösung sein. Dr. Herbert Koch ordnete diese Vorschläge in den Gesamtzusammenhang einer möglichen und wünschenswerten Entwicklung Wörsdorfs ein. Er forderte einen bürgernahen Diskussionsprozess ein, mit dem erarbeitet werden müsse, ob Wörsdorf auch künftig ein attraktiver Wohnstandort und ebenso ein Ort für Wirtschaft und Handel sein will und kann und was das für die dafür notwendige Infrastruktur einschließlich des Verkehrs bedeutet. Er forderte einen Diskussionsprozess darüber ein, ob wir neue Wohngebiete brauchen, Verdichtung und mehr Wirtschaftsstandorte oder weniger? Damit zusammenhängend sei zu fragen, ob Wörsdorf z.B. eine Dorfmitte brauche, ob z.B. die Feuerwehr an ihrem Standort leistungsfähig bleiben könne, wie müsse sich der Friedhof entwickeln und viele Fragen mehr. Dazu bedürfe es nach Auffassung des Ortsverbandes der CDU Wörsdorf eines strukturierten Diskussionsprozesses, eingebettet in die aktuelle Idsteiner Stadtentwicklungspolitik und unterstützt durch die Stadt Idstein.
Es entwickelte sich eine intensive Diskussion mit zahlreichen Anregungen aus der Bürgerschaft. So ging es z.B. um ein dichteres ÖPNV-Angebot an Wochenenden und Randstunden, um die Entwicklung von Strategien zur Reaktivierung von früheren Hofreiten im Ortskern zur Schaffung bezahlbaren Wohnraumes, die notwendige Unterstützung der Gemeinde Waldems-Esch für ihre Ortsumgehung, ohne die auch Wörsdorf nach Ausbau der B 8 zu leiden haben werde. Kontrovers diskutiert wurde die provokante These, dass Wörsdorf deutlich mehr Einwohner als heute benötigen würde, um das zweifellos vorhandene und gute heutige Infrastrukturangebot zu sichern. Es überwogen die Fürsprecher einer wachstumsorientierten Entwicklung, wobei deutlich wurde, dass es hierfür Grenzen geben müsse, ein Entwicklungshorizont von 5000 Einwohnern, wie als Hypothese in der Diskussion genannt (heute ca. 3700), sei als kaum machbar zu sehen, so Bürgermeister Herfurth in seiner Beurteilung dazu.
Die Wörsdorfer CDU-Chefin Milster bedankte sich bei den Anwesenden für ihr Interesse und die rege Teilnahme an der Diskussion und stellte eine Fortsetzung mit Detailbetrachtungen zu den einzelnen aufgeworfen Problemkreisen in Aussicht. Insbesondere sei dabei begleitend eine intensive Einbindung in die am Beginn stehende Idsteiner Stadtentwicklungspolitik mit der anstehenden Fortschreibung des Flächennutzungsplanes wichtig.
Wörsdorf, den 22.4.2018
Eine Zusammenfassung der beiden Vorträge kann bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden.

Autor: Peter Niere

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